Unnachgiebige Wißbegierde und unzähmbare Lernbereitschaft

Unnachgiebige Wißbegierde und unzähmbare Lernbereitschaft

Ja, ich möchte lernen. Jeden Tag. Mehr Mensch zu werden und mehr Mensch zu sein. Mein So-Sein zeigen dürfen, meine Eigenart, also: meine eigene Art, leben. Das macht natürlich nicht allen meiner sozialen Bezugspersonen Freude. Aber mir. Es soll ja keine Brüskierung sein. Und schon gar nicht zu unwiederkehrbaren Zerwürfnissen führen. Wobei, wenn dann halt weniger Freunde übrigen bleiben, dann wenigstens die echten.

Im Miteinander zu sich selbst kommen. Es kommt die Zeit des Advents, jener Abschnitt des Jahres, als spiralförmig wiederkehrender Ausschnitt des persönlichen Lebens, der irgendwie stimmungsmäßig mit Abschied und auch Aufbruch zu tun hat. Aufbrechen von Stillhalten. Beenden von Stillstand. Sich bereit machen, sich auf den Weg machen. Die Sehnsucht nach Ankunft treibt uns ja schließlich an. Läßt uns zu neuen Ufern aufbrechen. Zu Musterbrechern werden. Wenn die Muster in Wahrheit fesselnde, schwere Ketten sind, kann das ja durchaus befreiend sein. Dafür sorgen, daß man wieder neu Mut schöpft. Aus sich selbst heraus. Aus der Lust heraus, etwas tun zu wollen. Für sich selbst. In sich selbst. Und das dann die die Welt zu tragen. Kein Held oder Märtyrer sein. Sondern reflektiert, neugierig, rücksichtsvoll, und mit dem Blick sehenden Auges nach vorne gerichtet. In der Gegenwart sich selbst in der Zukunft realisieren. Gespürt, visualisiert, gedacht, bedacht und: fröhlich! Als Botschafter seiner selbst durch's Leben gehen. Das hat mit Haltung und Erwartungsfreiheit zu tun. Denn es kommt ohnehin immer anders...