Von Spin(n)doktoren, Hype(r)medien und ...
Pünktlich zum Tag des Kaffees taucht die Frage auf, wie tief das Niveau des gesellschaftlichen Diskurses wohl schon gesunken sein mag. Anstatt daß Konzepte ausgearbeitet werden, lösungsorientiert gedacht, Orientierungsrahmen gesetzt und Wege (auch schriftlich) skizziert und gegangen werden, verliert sich die (Partei?)politik in nicht enden wollenden Nebelschwaden agitatorisch aufgeladener heißer Luft. Es werden übelriechende Auswürfe produziert, wir könenn froh sein, daß die virtuelle (oder augmentierte) Realität noch nicht den physischen Vereinnahmungsgrad eines Duft- und Gefühlssimulationskinos erreicht hat, wie er von Aldous Huxley skizziert wird.
Derartige Stümperhaftigkeit, Verlogenheit, Einseitigkeit - auch, und gerade in Vorwahl-Zeiten - zeigt, wie umnachtet es um unseren sozialen, kulturellen, politischen, gesellschaftlichen, zwischenmenschlichen Umgang derzeit und in Zukunft? wohl bestellt sein mag: "Wenn die Sonne der (unserer) Kultur nieder steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten." Es ist wiedereinmal kurz vor zwölf. Oder: Kurz danach ...?
Lösungsorientierung und Kooperation anstelle von Weg-Diskutieren und Konkurrenz nur um des (angeblichen) Besser-Sein-Wollens... oder des Besser-Wissen-Glaubens...
Irgendwie werden wir wohl mit fortgesetzter, nicht-enden wollender Ignoranz wohl kaum auf gemeinsame Lösungs-Wege vielmehr wohl auf solitäre Auflösungs-Pfade gelangen und somit uns sehenden (aber nicht wahrnehmen wollenden) Auges auf menschenverlassene Routen schnurstracks hinein in Sackgassen bewegen. Anders formuliert: Zuerst denken, dann reden. Zuerst denken, dann entscheiden. Zuerst denken, dann handeln - oder auch abwarten. Je nachdem, was uns unter Beachtung, Berücksichtigung bzw. Würdigung der gegebebenen Umstände angebracht erscheint.
So wie jeder Mensch, sein Charakter, seine Talente, seine Interessen, seine blinden Flecken, sein Einzigartigkeit, seine Kreativität und Schaffensfreude sich nicht über einen Kamm scheren lassen, so ist auch jede Lösungsfindung, ob nun im individuellen, d.h. persönlichen, zwischenmenschlichen, familiären, gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen und generell sozialen Umfeld oftmals eine komplexe Aufgabenstellung, die sich weder durch ein "tu ma halt irgendetwas", noch durch ein "so g'hört das g'macht" oder "die Anderen wer'n 's schon richten" sinn-voll anpacken - geschweige denn zufriedenstellend durchführen - läßt.
Im Gegenteil: Was wir derzeit auf der Bühne des österreichisch-innerstaatlichen Polit-Theaters präsentiert bekommen, hat rein gar nichts mehr mit (auch nicht mehr einmal mit dem Anspruch auf) Methoden- bzw. Fachkompetenz zur Lösung von sozialen bzw. gesellschafts- oder bildungspolitischen Sachfragen oder einer lösungsorientierten Haltung zu tun. Handlungsfähigkeit sucht man in der politischen Landschaft, bis auf wenige Ausnahmen "links" der politischen "Mitte" wohl vergeblich. Die Idee der Bürgerparlamente scheint zielführend angedacht; es geht, anstelle der gegenwärtigen Schuldzuweisungs-Wahlkampf-Schlammschlacht doch wohl - bitte(!) vielmehr um ein Mehr an Kooperationsbereitschaft um das Tun (v.a. Agitieren, Ideologisieren, Indoktrinieren) ewiggestriger Verführer im Farbspektrum des herbstlichen Nachthimmels zum Verschwinden zu bringen und durch das Licht der Aufklärung zu ersetzen. In diesem Sinne darf auch ich sagen: "Gehabt Euch wohl. (...)"
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