Stell Dich ein im Hamsterrad

Stell Dich ein im Hamsterrad

Elektrotachyskop / "Elektrischer Schnellseher" von Ottomar Anschütz; Quelle: gemeinfrei, American Scientific (1889)

"Jö, schau! Es dreht sich. Und wie! Geil!" Unaufhörlich, immer schneller. So, daß es selbst unsichtar wird. Denn wir, die meistens leider ungewollt, ungefragt und - wohlgemerkt - unbemerkt eingestiegen wurden.

Die Folgen: Wir stellen immer weniger Fragen. Werden willfährig, gefügig. Nehmen Zwänge und intransparente, nicht nachvollziehbare und noch weniger "erklärte" und "dargelegte" Begrenzungen an. Akzeptieren sie. Und schränken uns selbst letztlich immer weiter ein.

Schläfst Du noch? Oder wurdest Du schon ent-täuscht, weil Du plötzlich aufgewacht bist?
Gebetsmühlenartig (er)schafft das "System" Illusionen für uns, die Systemerhalter. Die Mär von der Chancengleichheit für alle. Wäre doch vielmehr einmal für eine ubiquitär - real - vorhandene, andere, offenherzige Umgangs-Art zu sorgen. Täglichen erfreuen uns zwischenmenschliche "Komplimente", die nicht nur in "Wean", hier auch nicht nur in "Problem"-Bezirken oder -Grätzeln ausgetauscht werden, sondern auch am "Laund", wo sonntägliche Radio-NÖ-Frühschoppen-GästInnen sich ihr regelmäßiges feucht-fröhliches, raunzendes "smart phone"-zappendes Stell-Dich-ein geben. Am Land draußen mag es friedlicher, jedoch nicht unbedingt reflektierter zugehen, als in der großen Stadt. Meistens finden also Monologe zwischen zwei Wesen, von denen jede/r für sich beansprucht, "Mensch" zu sein, statt (oder eben: "laund"...).

Geben wir uns alle, Groß und Klein,
Fröhlich unser Stell-Dich-ein

Fragt sich nur: Worauf eigentlich, Oida?

;-)