Beziehungsweise (II): Die schleichende Ent-Liebung

Beziehungsweise (II): Die schleichende Ent-Liebung

~~~ EINSTIEG ~~~

Der männliche Zugang:
(I) Ich liebe Dich. (Mann: "Wenn's denn sein muß. Du käppelst schon seit Jahrzehnten, weil Dir nie was paßt.")

(II) Liebe ich Dich? (Mann: "Wie sich ein Mensch so verändern kann. Diese Frau fand ich mal attraktiv. Auch von ihrem Wesen.")

(III) Dich liebe ich! (Mann: "Ich hab's Dir zu Beginn mitgeteilt. Du wußtest, worauf Du Dich einläßt. Außerdem: Wenn sich etwas ändern sollte, teile ich es Dir mit.")

~~~ ZWISCHENSPIEL ~~~

Der weibliche Zugang:
(IV) Frau schaut verträumt. Denkt vermutlich: "Ich würde Dich gern lieben, aber ich kann nicht". Setzt an zu: "Schatz, wo bist Du?"

(V) Frau blickt aus dem Fenster. Ihr Blick ist leer. Man(n) könnte meinen, sie sei traurig. (Ist sie auch.) "Ich habe immer auf den Moment gewartet." (Auf welchen, weiß sie selbst auch nicht.)

(VI) Frau routiniert ironisch-schnippisch. Zieht wiedermal höhere Schuhe an. Sagt: "Ich brauch' Zeit für mich." Mann: "Wohin zieht es Dich?" Sie: "Du hältst mich nicht." Mann (halblaut, in sich hinein murmelnd): "Die ganze Zeit willst ja nicht!"

~~~ PAUSE ~~~

Tja: So ist sie, die Liebe!
Dabei könnte Vieles einfacher sein. Wären da nicht die Muster, Erwartungen und Ent-Täuschungen...