Lebensreise nach Daheim

Lebensreise nach Daheim

Wir sind Suchende. Zeitlebens. Gewiß. Ob wir allerdings auf unserer Lebensreise auch fündig werden? Zu Erfüllung gelangen. Und nicht am Sterbebett draufkommen, was wir alles hätten tun können.

Es kommt, denke ich, ganz darauf an, wonach wir suchen. Nach Anerkennung von außen zum Beispiel, dorthin werden wir oft verleitet, es ist doch so verlockend, und scheinbar erstrebsam. Doch die ist nur ein von außen aufoktroyiertes Konstrukt. Das wir so lange und vielgestaltig präsentiert bekommen, bis wir meinen, unsere eigene Persönlichkeit bestünde aus einer Pyramide angehäufter Anerkennungsbausteine, respektive habe sich daraus zusammenzusetzen. Das hat dann aber mit Respekt gegenüber unserer Individualität und Einzigartigkeit ungefähr soviel gemein, wie eine dreispurige Autobahn mit einem von Tannennadeln und Moos bedeckten Waldweg.

Wir sind also gerne immer und allerorts zugegen. Weil es sich ja ziemt. Ein Zeichen und zugleich eine Krux unserer Zeit ist. Die Ich-Alles-Sofort-Gesellschaft. Vermarktung (=sich selbst feilbieten), Wettbewerbsfähigkeit (=Selbstverleugnung) und Verfügbarkeit (=Selbstausbeutung) lassen uns innerlich verwelken und äußerlich ergrauen. Unserer Geist wird starr, wenn wir ihn dem Diktat von außen ständig situationselastisch arschkriechend anpassen.

Wir glauben - stets und hauptsächlich - Äußerlichkeiten entsprechen zu müssen. Wir strampeln wie die Automaten, um ja nicht unterzugehen. Gerade das führt dazu, daß dies nicht selten erst recht passiert. Wachen wir also auf, ändern wir unseren "Plan", bevor wir vor lauter Pflichterfüllung(sangst) daran zerbrechen.

Die Gefahr ist groß, daß wir uns in ein verworrenes Dickicht von Wiederholungen bereits gemachter Erfahrungen begeben. Frei nach dem Motto: What you know, is what you like. Hier hilft wohl nur ein dringlich obligater Perspektivenwechsel auf ein: Get to know, what you really like. And as you learn, adapt how you perceive, and change, how you act. Do never finally judge.

Aber dafür muß man eben die Türe aufmachen, mag sie auch physisch unsichtbar sein und das Unbekannte hereinlassen, sich zu erkennen geben, sich wirklich ent-wickeln. Aus dem verworrenen Dickicht. Also nix wie raus aus dem Wald auf die Lichtung!