Umwege, Abwege, Auswege

Umwege, Abwege, Auswege

Also ehrlich gesagt: es ist Standortbestimmung angesagt. Wo stehe ich. Wofür stehe ich (ein)? Wie und in welche Richtung geht's weiter? Mit welchen Mitteln und Mittlern?

Schritt eins ist wohl mal jener, ein setting, eine Umgebung, zu schaffen, das persönliche, berufliche, familiäre, gemeinschaftliche, geographisch-regionale, gesellschaftlich-politisch (in)aktive und (des)interessierte Umfeld auszumachen. Um überhaupt - dann in Folge - in eine Vermittler-Position kommen zu können, müssen wir aber erst: ermitteln. Die Augen öffnen. Klaren Blickes und sehenden Auges uns durch die Welt bewegen. Recherchieren. Suchende sein.

Nur wer sich auf den Weg macht, hat die Chance, fündig zu werden; auch wenn es sich um Umwege, unwegsame Pfade, oder gar bislang unbetretenes Terrain handeln mag. Dann sind wir halt die Ersten. Macht das was?

Nein, denn irgendwann muß man mit dem Neuen, dem Unerforschten, beginnen. Skepsis ist bedingt berechtigt, Ausloten und Reflektieren wohl zuallererst geboten.

Bedeutet "Bildung" ja nicht zuletzt: sich ein Bild von der Welt machen, von den Dingen (und Menschen), wie sie (für einen) sind. Das Wort "Weltbild" kommt ja auch nicht von ungefähr. Wer jedoch sein ganzes Leben in der Platonschen Höhle zugebracht hat, und stets nur durch Feuerschein, also unter "Zuhilfenahme" von "Kunstlicht", die Schatten der Welt von "draußen" gesehen hat, also ihr umfassendes Sein gar nicht wahrnehmen konnte, war also keinen erhellenden Momenten ausgesetzt, sondern erkannte bloß "Schatten", "Abbilder", einer reduzierten Sicht (und Aussicht) im Lichte des (Feuer-)Scheins. Schließlich war er ja in Gewohnheiten gefesselt, so daß er (oder sie) bloß Mythen erblicken (und vernehmen) konnte. So funktioniert heutzutage wohl auch Partei-Politik.

Wer sind sie, jene Herr- und Frauschaften, die an der Medienorgel sitzen, und Register nach Register ziehen, auf allen Tastaturen spielen - ohne Rücksicht auf publizistische Korrektheit - und verbale Mißstöne von sich geben, ergo Unmutsäußerungen in Schrift- und Bild-Form fixieren. Raunzen gibt's also in der Trafik zu kaufen, oder im x-ten "smart phone"-"Geschäft". Nicht Brett vorm Kopf, sondern Telefon vorm Gesicht, könnte bald ein neues Sprichtwort lauten. Haben ungefähr den gleichen Mehrwert der Wahrnehmungs- und somit Informations-Abschottung. Nur weiter so.

Welche 'politischen' (zumindest tendentiell demagogie-affinen Parteimarionetten) und medialen (fake news, Horrormeldungen, einseitige, oberflächliche, plakative Arten der "Kommunikation") Halb- und Unwahrheiten, ja förmlich: Schreckgespenster gehen in ihren Köpfen herum. "Die Geister, die ich rief, werd' ich nun nicht mehr los." Dies kann nicht bloß als literarische Referenz, sondern als traurige Konstante im inflationären, unverbindlichen, getrieben-verstörenden Umgang der Gesellschaft mit und in sich gelten. Befeuert durch die "Alles-Ich-Sofort"-Grundhaltung, zu deren Neo-Anführer wohl jetzt Basti Kurz gemacht wurde (oder sich vielmehr machen ließ, denn die Machtübernahme war geplant). Das "Volk" sehnt sich offenbar nach einem gestrengen "Führer" in scheinbar milder, aal-glatter "Gestalt". Ob der "Herr" Bundeskanzler in spe allerdings über Führungsqualitäten im Sinne einer positiven staatlichen "Organisationsentwicklung" - ökologisch, sozial, kinder- und familien-freundlich(!) - der Republik Österreich hat, sei hier stark in Zweifel gezogen.

Die Druckerpressen sind also die Phonographen-Zylinder der Verschriftlichung politischen Marketings, also nichts Geringeres als Steuerungsinstrument der gezielten (Des-)Information und Manipulation der Bewölkerung. (Wenn man die Dinge "schwarz", besser: in den Farben des Nachthimmels - also türkis-blau - sehen mag.) Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang an Hans-Peter Heinzl.